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martinapastel

Hunde und Haare




Aktuelle Diskussionen und anderweitige Begebenheiten in meinem Umfeld zu Territorialverhalten, Schutz, Beißvorfällen usw. lassen mich nicht los und in meinem Kopf kreisen die Gedanken. Irgendwie läuft das Verständnis von Hunden und für Hunde in unserer Gesellschaft völlig in die falsche Richtung.


Ich wurde als Kind von einem Hund auf einen Hochsitz gejagt und dort für Stunden gestellt und als Jugendliche wurde ich von einem Hund gebissen. Beide Ereignisse waren meiner eigenen Unvorsicht geschuldet und beide Hunde haben sich klar und korrekt verhalten. Es gab bei uns auf dem Dorf jede Menge Schäferhunde und Rottweiler. Jeder wusste, dass du da nicht aufs Grundstück gehst, wenn dich keiner begleitet, den die Hunde kennen, bzw. der da wohnt. Du bist nicht gerannt, wenn einer dieser Hunde in der Nähe war, du hast keine unnötigen Faxen gemacht und du hast die Kinder und Tiere nicht geärgert zu denen die Hunde gehörten. Die Hunde hatten Aufgaben und du hast das respektiert. So einfach war das und es hat wunderbar geklappt, wenn du dich an die paar Regeln gehalten hast.

Heute gibt es kaum mehr Regeln im Umgang mit fremden Hunden und wenn Hundebesitzer (ich hasse das Wort, hab' aber gerade kein besseres) Regeln aufstellen, dann ist das nicht gern gesehen. Mit Glück werden "nicht streicheln" und "nicht füttern" akzeptiert. Besucher oder Eltern von Kindern möchten, dass alle sich überall frei und unbehelligt bewegen können. Keiner hat den anderen einzuschränken oder vorzugeben, wie sich wer wann verhalten soll und überhaupt, es ist doch nur ein Hund! Wenn dann der Hund tut, was Hunde tun, die nun einmal Jahrhunderte zum Gebrauch (auch das Wort kann ich nicht leiden) gezüchtet werden, dann ist am liebsten der Hund schuld und wenn der nichts dafür kann, dann geißelt sich der Mensch, zu dem der Hund gehört.


Hunde werden von uns seit Jahrtausenden selektiert und gezüchtet, um zu schützen, zu wachen, zu jagen und all das zu tun, was wir schlicht nicht können, aber so praktisch und hilfreich fanden, bevor Technik und Computer das großteils übernommen haben. Wir weigern uns mittlerweile kollektiv das anzuerkennen und unseren Kindern beizubringen, was das bedeutet und wie man damit umgeht. Kein Mensch steigt bei einem Stier durch den Zaun, wenn er alle beisammen hat, aber bei Hunden, da macht man das und ist auch noch empört, wenn der Hund das nicht toleriert. Von den ganzen gesellschaftlichen Verpflichtungen, die Hunde sonst noch so haben, fange ich jetzt gar nicht erst an.

Mich macht das einfach stinksauer!


Es ist doch wie mit Haaren. Kämmen tut man die, sie pflegen, sie frisieren, aber man regt sich nicht darüber auf, dass sie wachsen.

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